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Ruinen vergangener Epochen haben die Menschheit schon immer fasziniert. Der Wunsch, unsere Vergangenheit besser zu verstehen, veranlasst Archäologen, Künstler und Wissenschaftler auf der ganzen Welt dazu, die Überreste verschwundener Lebensstile zu studieren, um deren Zauber und Schonheit zu erfassen. Matthew Christophers Buch Verlassene USA sollte eigentlich eine Abhandlung über Aufstieg und Niedergang des staatlichen Krankenhaussystems werden. Doch es entwickelte sich schnell zu einem Werk, das neben Krankenhäusern auch verlassene Fabriken, Industriestandorte, Schulen, Kirchen, Kraftwerke, Gefängnisse, Militäreinrichtungen sowie Hotels, Ferienanlagen, Wohnhäuser und weitere Bauwerke vorstellt. Seit zehn Jahren dokumentiert Matthew Christopher mit seinen Schriften und Fotografien die Ruinen einer der großten Zivilisationen, die die Welt je sah: unsere eigene. An Orten wie den verkohlten Ruinen des Hotels Do De, den verrosteten Zellen des Essex County Jail Annex, der majestätischen Church of the Transfiguration oder den unheimlichen, verfallenen Ruinen der New Castle Elks Lodge erkundet Matthew Christopher architektonische Schätze, die den Elementen überlassen wurden und so nur allzu oft für immer verlorengingen. Matthew Christophers Werk ist ein kraftvolles Statement über den Verlust von Arbeitsplätzen, unser kulturelles Erbe, die Zerstorung von Städten, den künstlerisch-rchitektonischen Wert symbolträchtiger Bauwerke und den Denkmalschutz. Im Hinblick auf den Niedergang der US-amerikanischen Industrie und die darauffolgende Wirtschaftskrise sind diese Themen für die Erforschung der nationalen Identität der USA heute aktueller denn je.

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